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Ein paar Wochen sind seit unserer Rückkehr vergangen. Gerade heute habe ich die letzetn Ausrüstungsteile verstaut, unter anderem auch meinen Tagesrucksack. Noch einmal geöffnet, um zu überprüfen ob wirklich alles ausgepackt ist, nicht ganz … ich finde einen kleinen, aber klaren Hinweis darauf, wo wir waren (ich bin mir sicher, dass jeder, der das Privileg hatte, die Oberläufe von Kharlovka und Litza zu fischen, viele von diesen Energielieferanten in seinen Rucksäcken hatte) …
 

Kein Zweifel – die russische Tundra bzw. Kharlovka und Litza  haben uns wieder gesehen.
Auch in 2017 planten wir, die Flüsse Kharlovka und Litza zu befischen. Nachdem ich mit ein paar Kunden im letzten Jahr vor Ort war und eine tolle Fischerei erlebte, war meine Gruppe schnell auch für 2017 voll. Wulfs und First Knee waren unsere Beats. Nachdem wir die Nachrichten über einen harten und langen Winter auf der Kola Halbinsel bekommen hatten, waren wir froh, dass wir 2 Wochen später als 2016, nämlich Ende Juli, unterwegs waren. So begann alles am 22. Juli, als wir uns alle in Murmansk trafen.
Wir sollten Murmansk mittags mit Ziel Tumanny verlassen, kurz vorher rief mich allerdings Nadya an und berichtete von heftigem Nebel und 3 Stunden Verspätung. Schlussendlich verließen wir Murmansk gegen 17 Uhr, und kamen ein paar Stunden später in Tumanny an. Unterwegs sahen wir den Nebel selbst, der Hubschrauber kam und kam nicht…
 

Also was tun? Den ganzen Weg zurück nach Murmansk fahren? Das war keine Option und im wahren und 100% zuverlässigen Kharlovka-Stil brachten uns die russischen Fahrer / Guides in ein kleines Hotel in Tumanny. Wir bekamen dort Verpflegung, Bier und Wodka, Balsam für unsere strapazierten und von großen Forellen träumende Seelen.
 

 
Am nächsten Morgen kam der Helikopter und brachte uns zum Rynda-Lodge, wo wir unsere Ausrüstung desinfizierten und bereit waren, direkt weiter zu fliegen. Der Nebel war allerdings kaum weniger, fliegen war unmöglich… also verbrachten wir die zweite Nacht in zwei Rynda Kabinen. Diese Erfahrung ist extrem ungewöhnlich – Schlechtwetter kann es auf Kola jeerzeit geben, aber Verzug über zwei Tage haben selbst die Campmanager in 17 Jahren Tätigkeit noch nicht erlebt…Fischen konnten wir an der Rynda leider nicht, aber wir hatten wiederum einen sehr angenehmen Aufenthalt, und das Kharlovka-Team kümmerte sich wunderbar um uns. Wie schlägt man aber die Zeit tot, wenn man nicht fischen kann?
Man wartet (und schläft) …
 

 
Danach wartet man (und entdeckt Geschichten im Camp).
 

 
Wenn es langweilig wird, stellt man sich vor man wäre MI-8 Pilot…
 

 
Nach vielen weiteren Stunden des Wartens wird die Verzweifelung größer, so dass das Lachsfliegenbindematerial der Lodge für hair extensions verwendet wird…
 

 
Am nächsten Morgen schauen wir aus dem Fenster und sehen: Nebel. Die Kharlovka-Piloten brechen sodann zu einem Testflug mit dem kleinen Camp-Europopter auf. Sie fliegen bis fast zu Wulfs, um sicherzugehen, dass wir bis dorthin fliegen können. Wir laden schnell alle Sachen ein und bald sind wir mit MI-8 unterwegs an die mächtige Kharlovka. Es ist erstaunlich zu sehen, wie der erfahrene Pilot uns an unsere Stelle sicher durch die Tundra und den Nebel fliegt, und schließlich sind wir dort – Wulfs!
 

 
Schnell haben wir die Zelte aufgestellt, ich zeige den Leuten ein paar erfolgversprechende Stellen, bevor ich Gena, unseren Guide, mit dem Lager helfe. Kurz darauf sehe ich Michael drillen. Er landet den Fisch relativ schnell, eine massive Bachforelle von 5kg+ !!!  Später bestätigt er, dass der Fisch 5,2 kg gewogen hat. Sein erster Fisch an Kharlovka! Mike wurde dann auch  mit Genas 5kg-Kuchen belohnt.
Auch die anderen Jungs fangen schöne Fische in dieser Nacht.
 

 
 

 
In den kommenden Tagen wechselt das Wetter von kühl und neblig zu warm und sonnig. Ganz im Sinne der Mücken…
 

 
 
Wie üblich sind die Leute mit den längsten Wanderungen am erfolgreichsten, aber ausnahmslos alle in der Gruppe landen traumhafte Bachforellen. Eines Morgens gehe ich mit Mike und Rob stromauf und zeige ihnen einige schöne Tails. Wir sehen einige schöne Fische steigen, aber diese sind außer Reichweite. Plötzlich sehe ich einen weiteren Steiger, der Weg ist sehr beschwerlich. Über Sträucher höher als 3 Meter, Steine ​​und Löcher auf dem Boden und natürlich Massen von Moskitos bei Lufttemperaturen über 20 Grad. Als ich dichter zum Ufer komme, sehe ich einen Fels, der eine kleine Strömungskante bildet, nur ein paar Meter vor mir. Ich verlängerte vorsichtig und Stück für Stück, bei der dritten Drift mit einer Caddis steigt ene große Forelle und inhaliert die Fliege. Nur wenige Meter vor mir, ich kann jedes Detail sehen. Nach langen Runs wird der Fisch müde, er ist 63cm lang und wiegt weit über 3kg, die Proportionen sind unwirklich. Dieser Fisch ist sicher nicht der Größte, den ich gefangen habe, aber durch die Umstände werde ich ihn niemals vergessen. Ich helfe Robert mit drei weiteren schönen Fischen mit der Trockenfliege, ein Traumtag.
 

 
Die nächsten Tage fangen wir alle Bachforellen bis über 3kg. Insgesamt landen wir 41 Fische für das Buch, von denen 27 über 2kg wiegen, 12 über 3kg und 3 über 4kg sowie Mikes großer Fisch mit 5,2kg. Traumfische! Ein paar von ihnen nachfolgend im Porträt:
 

 
 

 
 

 
Die Fischerei ist aber nur ein Aspekt einer tollen Reise, richtig? Was haben wir also sonst noch erlebt?
Gena! Sein Service, Suppen, Geschichten, Guiding, Hilfe, Musik … waren einfach perfekt und unvergleichlich. Vielen Dank dafür, wir werden es nicht vergessen!
 

 
Einen Bären haben wir nie gesehen, aber einmal gerochen, seinen Schlafplatz gefunden und seinen Haufen auf „unserem“ Wanderweg festgestellt (wir sind sicher, dass er weit weg war, als wir uns näherten).
 

 
Der Weißwein in der Tundra, der uns dazu veranlasste, allen Jungs Spitznamen zu geben – dank Olaf aka Toni Tundra und Fritz aka Dr. Deet – wir werden diesen Abend mit Euch immer in allerbester Erinnerung behalten.
Der kurze Tagesausflug nach Big Trout nach dem Essen – dank Kharlovka für diesen super Service.
Die Kharlovka Company, die mehr als 3 mal so viel Airtime für uns und die andere Gruppe wegen des Wetters spendiert hat – wir wissen, dass Ihr Euch Möglichstes getan habt, um uns einen unvergleichlichen Trip zu liefern – es ist Euch wieder gelungen!
Last but not least: meine Gruppe. Ihr wart toll, und ich kann nur Genas Worte zitieren: „Ihr wart die beste Gruppe der Welt“ (und ich freue mich sehr, dass ihr alle Fische über 3kg gefangen habt, so dass  ich auch meinen 3kg-Kuchen als Gruppenleiter bekommen habe)!
 

 
Vielen Dank an euch alle für eure Geduld, eure gute Laune und für so viel Spaß zusammen.
Nastrovia ☺
 

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